Die­se Gedan­ken sind nicht mei­ne. Ich fand sie neu­lich, als ich das Buch wie­der ein­mal las, als Nach­wort in Jim Wal­lis, »On God’s Side«, S. 297f. – Ledig­lich die Über­set­zung geht auf mich zurück, und ich emp­feh­le das gesam­te Buch sehr zur Lek­tü­re, weil sich Eigen­nutz und auch eine Ver­ein­nah­mung Got­tes für aller­lei Zwe­cke in unse­rer Gesell­schaft wie in der US-ame­ri­ka­ni­schen sehr breit machen.

Das Gemein­wohl und die Qua­li­tät unse­res Zusam­men­le­bens wer­den bestimmt durch die per­sön­li­chen Ent­schei­dun­gen, die wir tref­fen. Die öffent­li­chen Orte (oder All­men­de – ori­gi­nal »com­mons«), die Orte, an denen wir als Nach­barn und Bür­ger zusam­men­kom­men, um öffent­li­che Räu­me zu tei­len, wer­den nie bes­ser sein als die Art, wie das mensch­li­che Leben ist, oder genau­er das mensch­li­che Wohl­erge­hen in unse­ren jewei­li­gen Leben und Haushalten.

Hier sind zehn per­sön­li­che Ent­schei­dun­gen, die du tref­fen kannst, das Gemein­wohl zu fördern:

  1. Wenn du Vater oder Mut­ter bist, mach dein(e) Kind(er) zur wich­tigs­ten Prio­ri­tät in dei­nem Leben und ord­ne alle ande­ren Ver­pflich­tun­gen drum her­um an. Wenn Du kein Eltern­teil bist, sieh, wo es Kin­der gibt, die von dei­nem Ein­satz in ihr Leben einen Nut­zen haben.
  2. Wenn du ver­hei­ra­tet bist, sei dei­nem Part­ner treu. Zeig dei­ne Bin­dung glei­cher­ma­ßen durch dei­ne Treue und Lie­be. Wenn du Sin­gle bist, bewer­te die Bezie­hun­gen nach ihrer Red­lich­keit und nicht nach ihrer Nützlichkeit.
  3. Wenn du ein gläu­bi­ger Mensch bist, kon­zen­trie­re dich nicht allein auf das, was du glaubst, son­dern vor allem, wie dar­auf, wie du aus die­sen Über­zeu­gun­gen han­delst. Wenn du Gott liebst, frag ihn, wie du dei­nen Nach­barn lie­ben sollst.
  4. Nimm den Ort, an dem du lebst, ernst. Mach die Lebens­zu­sam­men­hän­ge in denen du lebst und arbei­test zu dei­ner Gemein­de, für die du ver­ant­wort­lich bist.
  5. Stre­be nach einer Beru­fung, nicht allein nach einer Kar­rie­re. Nimm dei­ne Gaben als Kind Got­tes wahr, nicht allein als dei­ne Talen­te, und höre auf dei­ne Beru­fung, statt nach Gele­gen­hei­ten zu schau­en. Erin­ne­re dich, dass dein Eigen­nutz und das Gemein­wohl immer in Bezie­hung stehen.
  6. Wäh­le, indem du unter­schei­dest zwi­schen dei­nen Wün­schen und dei­nen Bedürf­nis­sen. Wäh­le, was reicht, statt was du haben könn­test. Erset­ze Lust durch Wer­te, bring dei­nen Kin­dern dies bei und lebe es auch allen ande­ren vor, die in dei­nem Leben vorkommen.
  7. Sieh dir das Geschäft, die Fir­ma oder das Geschäfts­feld, in dem du arbei­test, aus einer ethi­schen Per­spek­ti­ve an. Frag auch hier, wel­che Beru­fung, wel­chen Sinn es hat. Stell infra­ge, was unred­lich oder aus­beu­te­risch ist, und hilf mit, dass dein Arbeits­platz gut ist, indem du Gutes tust.
  8. Frag dich, was in der Welt dir heu­te das Herz am meis­ten bricht oder dei­nen Sinn für Gerech­tig­keit am meis­ten wider­spricht. Ent­schei­de, mit­zu­hel­fen, dies zu ändern und tu dich mit ande­ren zusam­men, die sich vor­ge­nom­men haben, die Unge­rech­tig­kei­ten zu überwinden.
  9. Lern dei­ne Abge­ord­ne­ten ken­nen, auf lokal­po­li­ti­scher und natio­na­ler Ebe­ne. Sieh dir ihre poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen an und beur­tei­le ihren mora­li­schen Kom­pass und ihre öffent­li­che Amts­füh­rung. Lass sie von dei­nen Maß­stä­ben wis­sen, und mach sie für ihre Hand­lun­gen verantwortlich.
  10. Da der Unter­schied zwi­schen einer Ver­an­stal­tung und einer Bewe­gung in der Hin­ga­be (das ist die eigent­li­che Bedeu­tung von Reli­gi­on und bewirkt gesell­schaft­li­chen Wan­del) besteht – frag dich selbst, was so wich­tig ist, dass du dafür und dar­ein dein Leben einsetzt.

Dein bes­ter Bei­trag für unse­re Zukunft besteht dar­in, die inte­gra­len Bezie­hun­gen zwi­schen dei­nen eige­nen Wer­ten und dem Gemein­wohl zu fin­den. – Und das ist die gro­ße Hoff­nung, die wir haben kön­nen, für ein bes­se­res Leben miteinander.